Würde ich daran glauben, hätte ich es als Schicksal bezeichnen...

Was war das denn bitte für eine komische Situation?
Am Abend zuvor bin ich aus Langeweile die Typen auf Tinder durchgegangen und wen sehe ich da? - DICH! Ich habe schon so lange keinen Gedanken mehr an dich verloren, dich schon fast vergessen und dann finde ich dich zufällig bei dieser blöden App. 
Weißt du was mein erster Gedanke war? - Hat er sich von seiner Freundin getrennt? Krass, hat der sich verändert.
Das ich dich da gesehen habe ist an und für sich ja nichts außergewöhnlich, aber dann einen Tag später stehst du in der Bäckerei vor mir und kaufst deine Brötchen bei mir!
Es war an deinem Geburtstag, das wusste ich zu dem Augenblick ganz genau, jedoch habe ich vor Überraschung und Angst kein einziges Wort raus bekommen.. ich habe mich nicht einmal getraut dich anzusehen..

Nach dieser Begegnung musste ich mal wieder viel darüber nachdenken, da ich zu gerne wissen würde was du in diesem Moment gedacht hast.. Du hast mich ja förmlich mit deinen Blicken ausgezogen. 
Ich habe dich auf Facebook gesucht und schließlich auch gefunden. Nach langem zögern entschloss ich mich dir zu schreiben. Vielleicht war es ein Fehler, denn ich warte bis heute noch auf eine Antwort von dir.
Du musst eins wissen: Als ich dir geschrieben habe war das vollkommen ohne Hintergedanken.. 

Ich wollte nur wissen wie es dir geht!

Wenn Gefühle anfangen weh zu tun, ist ist Zeit Abschied zu nehmen!

Lieber Kolja,

Vielleicht schreibe ich dir hiermit das letzte Mal!
Irgendwie hat es mich am Ende doch sehr enttäuscht. Ich bekomme dieses Gefühl nicht los, dass ich zum Ende hin doch langsam den richtigen Kolja zu Gesicht bekam. Und dieser entsprach nicht dem Kolja, den ich damals kennen lernte . 
Ich habe mir alles etwas anders vorgestellt. Einfacher! Doch das war es nicht. 
In diesem Moment als ich dich wohl am meisten brauchte, als meine Mutter ins Krankenhaus kam, bist du nicht da gewesen. 
Du hast nicht gefragt, ob ich auf diesem Poetry-Slam gewesen bin und wie es mir gefallen hat.
Ja gut, vielleicht bin ich auch an allem selber Schuld. Hätte ich dir einfach schreiben sollen? Dir alles erzählen sollen? Was hättest du dann gemacht? Mir gesagt, dass alles wieder gut wird, so wie ich es die letzten Tage nur zu oft gehört habe? 
Ich wollte in den Arm genommen werden! Getröstet werden! 
Doch keiner war für mich da.. du warst nicht da!

Natürlich gehören bei dieser ganzen Situation immer zwei! Der Fehler lag wohl bei uns beiden?!
In letzter Zeit hatte ich dennoch oft das Gefühl, dass du mir damals nur die Dinge gesagt bzw. geschrieben hast, die ich hören wollte. 

Und so gerne ich dir mal persönlich "Hallo!" sagen möchte, muss ich dir leider hiermit "Tschüß!" sagen!

Ich hoffe, du machst einen guten Abschluss bei deiner Ausbildung und bekommst in irgendeiner Kita einen Arbeitsplatz. Ich hoffe es wird dir noch Jahre lang Spaß machen mit Kindern zu arbeiten, denn genau das war was ich so sehr an dir geschätzt habe. Ich hoffe du findest bald die "Richtige" und wirst glücklich!

Mach`s  gut!

Angi

Es ist leichter zu sagen, dass es einem gut geht als zu erklären warum man verzweifelt.

Obwohl ich irgendwie ganz glücklich mit meiner jetzigen Situation, also beziehungstechnisch, bin, hätte ich in diesem Moment so unglaublich gerne eine Schulter zum Anlehnen. 
Ich möchte jemandem mein Herz ausschütten, ihm alles erzählen.
Das Schlimmste ist, dass ich mir Vorwürfe mache.. Weil ich an diesem Morgen länger im Bett geblieben bin und ich diese scheiß Geräusche erst falsch gedeutete hatte. Und genau diese Situation, dieses Gefühl kann ich keinem erzählen.
Es war mein Instinkt, das mir sagte, doch lieber den Krankenwagen zu rufen, doch ich würde so gerne eine viel großere Rolle an diesem Tag spielen.
Vielleicht merke ich es nicht, aber ich habe etwas das Gefühl nicht geschätzt zu werden.

Und trotz dieses Gefühls, würde ich immer alles für meine Familie geben! ♥