Sie schaute mich mit großen Augen an. Ich sehe die Ratlosigkeit in ihren Augen: "Wie kannst du so etwas sagen?" - "Das Leben ist wie eine Party. Eine Party auf der ich unerwünscht bin."
"Du bist alles andere als unerwünscht!" - So fühle ich mich aber nicht! Ich möchte endlich aus dieser Dunkelheit. Ich suche vergeblich nach dem Lichtschalter, doch ich finde ihn einfach nicht. Ich möchte nur noch flüchten. Kein unerwünschter Gast mehr auf dieser Party sein." Mir kullert eine Träne die Wange entlang und meine Mutter nahm mich in den Arm.
"Es wird doch alles wieder gut! Irgendwann." Ich sah ihr in die Augen und meinte nur: "Diese 'Es-wird-alles-wieder-gut' - Nummer zieht nicht mehr. Wie oft hast du mir das schon gesagt? Und dieses Irgendwann.. weißt du dass das eine ziemlich lange Zeit ist. Und ich habe das Gefühl, dass ich diese Zeit nicht habe, denn langsam fürchte ich mich. Ich fürchte mich vor dieser Dunkelheit!"
"Du wirst sicher jemanden finden, der dir hilft dieser Dunkelheit zu entkommen. Er kommt auf diese Party und findet den Lichtschalter!" - "Mama verstehst du das nicht? Ich habe keine Kraft mehr darauf zu warten!"
"Dann..." - "Oder es zu suchen! Mein ganzes Leben lang hatte ich das Bedürfnis, dass mich jemand an die Hand nimmt, mir klar macht, dass es gar keinen Lichtschalter gibt und mit mir gemeinsam Kerzen aufstellt. Gemeinsam die Dunkelheit besiegt. Und mir zeigt, dass ich kein unerwünschter Gast bin. Kein unerwünschter Gast auf seiner Party!"
"Du brauchst Geduld..." - "Ich verliere sie! Früher war meine Geduld ein dicker Seil, doch inzwischen nur noch ein dünner Faden, der jeden Augenblick reißen kann und mich noch weiter in dieses tiefe Loch zieht."
"Aber es wird immer Leute geben, die dir helfen. Die dich auffangen. Ich zum Beispiel. Oder Papa. Es muss doch etwas geben, das du liebst, das dich hält." - "Ich habe mich verlaufen und alles was ich liebe auf dem Weg hierher verloren..."
... Was ich liebe? Was mich noch hält? Das weiß ich nicht...
